Vom Eisschießen zum Stocksport
Anton Empl ist seit heuer auch Vizepräsident der Pinzgauer Spielart, im Vorstand des Landesverbandes der Eis- und Stockschützen in Salzburg und blickt auf 40 Jahre als Vereins und Landes -Funktionärsdienst zurück.
Er erzählt, dass sich in den vergangenen Jahren vieles verändert hat.
Früher fanden etwa 80 Prozent der Aktivitäten und Veranstaltungen im Winter und nur 20 Prozent im Sommer statt. Mittlerweile ist es genau umgekehrt, das Hauptaugenmerk liegt beim Stocksport. „Im Winter wird ganz „ Brauchtümlich Eisstock“ geschossen, doch sobald der Schnee schmilzt, sind wir Stocksportler“, erklärt Anton Empl.
Die Pinzgauer Spielart ist eines der ältesten heimischen Kulturgüter und fest in unserer Tradition verankert.
Der gebürtige Bramberger ist seit mehr als 40 Jahren als Funktionär engagiert, angefangen als Vereinskassier, Schriftführer, Obmann des EV Bramberg, ab 1994 /95 Bezirksobmann der Pinzgauer Eisschützen. Zudem war er noch 20 Jahre für die Leitung des schönen Bramberger Sportzentrums zuständig.
Der letzte „freie“ Tag liegt für den jetzigen Pensionisten schon lange zurück: „Meine jetzige Tätigkeit als Vizepräsident und „ Bezirksobmann“ bringt viel Arbeit mit sich. Seit der Stocksport einzug hielt, gibt es sehr wenige Wochenenden ohne Meisterschaft oder sonstige Veranstaltungen. Von Mai bis November ist er am Wochenende ständig unterwegs. Zusätzlich ist er noch Landesfachwart in der sehr erfolgreichen 5 Stock Meisterschaft.
Das ist aber in Ordnung, weil ich es sehr gerne mache und auch viel zurückbekomme. Außerdem konnte ich in den letzten Jahren sehr viel dazulernen.“
Aber klar feststellen möchte er, dass es seine letzte Funktionsperiode sein wird. Aber ohne Wehmut, wenn er die schönen Bahnanlagen und Vereinsheime sieht, die viele in seiner „ Amtszeit“ entstanden sind.
Seine fast 30 jährige Pinzgauer Dialektsammlung, ist auch zurückzuführen, dass er sich viel mit den älteren Eisschützen aus den diversen Vereinen mit dem Thema „ so ren mia Pinzgaua„ auseinander gesetzt hat. Nachzulesen, auf seiner Website www.stocksport-pinzgau.at unter der Navigation „ so ren mia“ sowie unter Stelzhamer..
Seine wichtigsten Aufgaben
Eine der besonderen Aufgaben des Vizepräsidenten bzw. als Bezirksobmann liegt darin, die jährlichen Herrn, Damen und Jugend- Meisterschaften zu organisieren. Derzeit sind es über 70 Veranstaltungen, die er als Vizepräsident einzuteilen, bzw den Vereinen zuteilt.
Zudem stehen Änderungen und Ergänzungen in der Wettkampfordnung ( Regelwerk ) an.
Ganz wichtig sind ihm die vielen Vereinsbesuche, Jubiläumsveranstaltungen und natürlich bei den vielen Veranstaltungen der Pinzgauer Vereine anwesend zu sein. Im Pinzgau gibt es pro Ort bis zu drei Vereine. Gesamt sind es im Pinzgau 37. Im Landesbereich sind es 98 Vereine die, die Pinzgauer Spielart betreiben. Jedes Jahr finden mehr als 25 Veranstaltungen pro Verein statt.
Landesweit sind es ca. 3000 .
Ein erfolgreiches Jahr
„Wer gut sein will, muss viel trainieren, manche üben das ganze Jahr über jeden Tag“, weiß Anton Empl. Doch Fleiß wird belohnt und so blickt der Pinzgauer Stocksport auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Mario Innerhofer vom EV Mittersill ist nicht nur Vizelandesmeister im 5 Stock-Bewerb geworden, sondern „hat 2016 außerdem in der Vierer-Disziplin alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.“ Auch andere, sehr wichtige Titel konnten die Pinzgauer Eis- und Stockschützen für sich entscheiden. Fabian Hirschbichler aus Leogang wurde Schüler-Landesmeister, der EV Grieß wurde zum 18ten x Mannschafts-Landesmeister, Bianca Maier vom EV Lenzing gewann die Damen-Landesmeisterschaft im 5-Stock-Bewerb und Mario Möllinger vom EV Saalfelden wurde nach 2012 wieder 5 Stock Landesmeister 2017. >Auch der Gesamtsieg im Alpencup ging wieder an den Pinzgau..Siegfried Wernsbacher vom EV Bramberg holte sich den begehrten Titel.
Gesamt konnten die Stocksportler in den letzten 15 Jahren über 200 Landesmeistertitel in den Pinzgau holen.
Gern gesehen ist er bei seinen Freunden, den Versehrten, die jährlich 2 Meisterschaften nach ihren Modus austragen.
Jugendlicher Schwung
Wer ans Eisschießen denkt, denkt vermutlich an ältere Männer und Frauen. Um dieser fest verankerten Vorstellung entgegenzuwirken, wurde 2009 die Aktion „Jugend zum Stocksport“ ins Leben gerufen. Unterstützt von den Raiffeisenbanken Pinzgaus. Besonderer Dank geht an den Bramberger Raika Direktor Sepp Kröll. Die Veranstaltung wurde ein voller Erfolg. Zudem gibt es jährlich eine Mannschafts - Bezirks und Landesmeisterschaft.
Seit 2015 ( erstmals als offizieller Landesbewerb ) mit stetig steigender Teilnehmerzahl, findet einmal jährlich die Schüler - Jugend Bahnstock Landesmeisterschaft statt.
19 verschiedene Arten
Das Eis- und Stockschießen umfasst 19 unterschiedliche Spielarten und ist somit besonders vielfältig. Jede der Spielarten hat ihre Eigenheiten, so wird zum Beispiel bei der 4er Disziplin, die auch unter "Pinzgauer Königsklasse" bekannt ist, 4 x 4 Bewerbe ( Weit- Hohlstock-Schwerstockwurf und das Gloadscheißen) werden ausgetragen, dass ergibt dann den Alpencup Gesamtsieger.
Zusätzlich noch eine Winter und Sommer Landesmeisterschaft. Besonders erfreulich, nach dem Ausfall der LM Sommer ,wie Winter 2017, konnten wieder Veranstaltervereine für 2018 gefunden werden. Herzlichen Dank den EV Saalfelden und EV Bsuch.
„Erfreulich ist eine Zunahme an Mannschaften im Pinzalpro-Modus. In diesem Bewerb stellen 5 Schützen eine Mannschaft, wobei 3 Schützen mit 2 Stöcken, diese Meisterschaft bestreiten.Moa und Haggl jeweils nur mit einem. Gegründet im Frühjahr 2009 unter großer Mithilfe von Sepp Wimmer vom EV Maishofen.
Auch der 2001 gegründete Pinzgauer Zielbewerb,, vorerst als Rahmenbewerb zur 5 Stock LM, ist stark im Kommen.
Für die Meisterschaften des 5-Stock-Schießens, das nur im Sommer gespielt wird, gibt es immer wieder neue Anmeldungen. Darunter sind bereits viele junge Teilnehmer“, freut sich Anton Empl.
Mittlerweile wird im Pinzgau in 4 Meisterklassen und sieben Bezirksklassen gespielt.
Die Meisterklasse 1 ist die Qualifikation, zur Landesmeisterschaft. Rang 1-4 sind Startberechtigt zur LM, dazu noch 3 aus dem Pongau und 3 Salzburger.
Kurios:
Derzeit braucht man fast 10 Jahre um überhaupt in die Qualifikation ( Meisterklasse 1 ) zu kommen.
Für 2018 / 19 ist eine Reform im Meisterschafts Modus, in Überlegung.
Der 5 Stockbewerb wurde erstmals 1987 in Bramberg als sogenannte „Stüberlmeisterschaft“ ins Leben gerufen.
1997 dann die erste 5 Stock Bezirksmeisterschaft, mit 8 Schützen aus dem Pinzgau.
Mittlerweile starten ca. 2500 Aktive Schützen Landesweit, zur internen Vereinsmeisterschaft.
Im gesamten Bundesland Salzburg gibt es etwa 17.000 Pinzgauer Eisschützen und Stocksportler. Der Pinzgau und die traditionelle Pinzgauer Spielart mit dem altbewährten Holzstock sind dabei Vorreiter. Doch Anton Empl weiß, dass es dabei nicht bleiben muss: „Es gelang mir, die traditionelle Pinzgauer Spielart mit all ihren Eigenheiten über die Grenzen Salzburgs hinauszubringen, es gab sogar eine Veranstaltung in Obermuttern in der Schweiz. So wurden schon Pinzgauer Eisstöcke geliefert.
DVD
Um den Bekanntheitsgrad des Eis- und Stocksportes zu erhöhen, wurde 2007 bis 2011 eine dreistündige Filmdokumentation mit Begleitbroschüre, unter der Regie von BZ Obmann Anton Empl, über das Pinzgauer Stockschießen herausgebracht. Der Film, eine dreiteilige DVD – Kollektion, zu jeweils 1 Stunde, dokumentiert die traditionsreiche
Pinzgauer Spielart im Eis und Stocksport.
Drei Stunden lang wird hier ein umfassender Einblick in die verschiedenen Eis und Stocksport – Disziplinen gewährt.
Jeweils im Vorspann der drei Filmteile sind Pinzgauer Landschaftsaufnahmen zu sehen.
Nachdem mehr als zwölftausend Stocksportler und Stocksportlerinnen dem Eisschießen in dieser Spielart – im gesamten Bundesland Salzburg und den angrenzenden Regionen
verfallen sind, ist es eine Aktion, unsere Sportart mit all ihren Eigenheiten der Bevölkerung näher zu bringen
Der Film erklärt in Wort und Bild die Schönheit der Region Pinzgau, das Naturell seiner Bewohner, welche in großer Anzahl den Sport ausüben, egal ob als Hobby – oder als Leistungssport. Er bringt uns die vielen Varianten und Bewerbsarten näher.
Zusätzlich erhält man auf der von Anton Empl selbst gemachten Website eine Fülle an Informationen.
Vision
Eine von seinen vielen Visionen hat er noch, sagt der Chef, wie sie ihn nennen.
3 davon sind Tatsächlich eingetreten:
Ein Präeisschießen an einem außergewöhnlichen Ort (2006 in der Wildkogel Arena auf 2100 m)
Einmal ein Pinzgauer Präeisschießen außerhalb von Salzburg ( Schweiz ).
Eine Einladung zum größten Volksfest in Peru / durch Sepp Schauberger, einem gebürtigen Berchtesgadener, der 2013 aus dramatischen Gründen leider zu Früh verstorben ist.
Zur letzten Vision
/ Ein Pinzgauer Präeisschießen auf dem Roten Platz /
auf Initiative unseres Jugendfachwartes Georg Eder, ist jetzt die DVD,
" das Eisschießen im Pinzgau " unterwegs, ( Überbringer ist ein Unternehmer
aus der Steiermark mit Kontakt in das Russische Sport und Tourismusministerium)....
Schaun ma ameu.. woas aussakimb
Letztendlich möchte ich noch meinem Vorgänger als Vizepräsident, Horst Salzmann alles Gute und vor allem viel Gesundheit wünschen.