Stocksport Pinzgauer Spielart
 
Bezirks - Archiv       Protokol   1906     Damals  1956 / 57      

Ergänzungen von Bezirksobmann Anton Empl

Pinzgauer Präeisschießen.

 

Das erste Urkundlich erwähnte Präeisschießen fand in Zell am See statt.

Der Eisschützenverein Zell am See veranstaltete dieses große Präeisschießen gegen die Mittersiller Eisschützen.

 

Auch waren die besten Schützen aus den anderen Gemeinden dabei.

Der Sieg ging nach Mittersill. Ein mächtiger Hengst war der Sieger-Preis.

Es gibt noch etliche Bilder von dieser Veranstaltung.

 

Das Eisschießen ist ein uralter Brauchtum und Volkssport.

Traditionelle Werte von Gesseligkeit und Kameradschaft zu bewahren, war schon immer das Ziel der Eisschützen.

 

Bereits Ende des 18 zehnten Jahrhunderts gab es Pinzgauer Eisschützen -Vereine, die für die lebengkeit der Pinzgauer Spielart sorgten und Präeisschießen veranstalteten.

 

Als Bahnen dienten damals meistens Marktplätze, sowie Gassen und Strassen, meistens ging es um ein Viech, a´Ross, an Widda, oder auch offt um einen Goasbock ( Ziegenbock )

Vielfach wurden auch Knödel ausgeschossen.

Auch ging es oftmals um eine schöne gestickte Fahne.

Bei verschiedenen Nebenveranstaltungen,wie das Fassl, Gload oder Nummernschießen gab es Warenpreise.  Aber noch höheren Stellenwert unter den Eisschützen hatten die Bantl, auch Fa´hl genannt.

Einen großen sportlichen Wert hatten die Gamskehr-Bantl.

 

Ein großes Präeisschießen fand auch 1956 wiederum in Zell am See statt.

Austragungsort war damals der Zeller See, mit fast 200 Teilnehmern des ganzen Pinzgaus.

Hier war der Siegerpreis wieder ein schönes Ross.

 

Ein Oberpinzgauer erlangte auf dem Zeller See eine gewisse Berühmtheit.

Es war Ignaz Höttl , besser als " Mühna Naz " bekannt.

 

Der ausgezeichnete Eisschütze besaß einen Stock besonderer Art, der ebenso Berühmt war wie sein Schütze.

Bei einer verlegten Kehre, damit bezichnete man jene Situation bei der die Kugel von feindlichen Stöcken ummauert ist. Da muste der der Naz mit seiner Bloa her.

 

Bei seinen Gewaltschüßen flogen meistens etliche Zapfen.

Einmal Wettete er, mit dreimaligen Anstehen über den Zellersee, von Zell nach Thumersbach zu Schießen.

 

Der Naz schaffte das schier unmöglich Erscheinende und gewann als Preis, ein Kuhgeld.

Einer meinte sogar, dass ist doch nicht so schwer, es geht ja oaweaschts ( Abwerts ),

auf dem Zeller See

Durch diese Wette kam die Mühna-Bloa zu den Namen " Seegams ".

 

Aber wohl das größte Präeisschießen der letzten Jahre, wurde am 18. März 2006 in der Schi-Arena am Wildkogel auf 2100 m ausgetragen.

Geschossen wurde " Pinzgauer Eisschützen gegen den Gauverband der Heimatvereinigung Pinzgau.

 

Ca. 220 Eisschützen kämpften auf einer herrlichen Anlage, mit vielen Zuschauern um die begehrte Gau - Fahne.

Mit 2 gewonnenen Kehren ( Schneider ), sowie der Bierkehre, wurden die Schützen des Gauverbandes besiegt.

 

Ich wurde öffters gefragt, warum an diesen außergewöhnlichen Ort.

Mir war es wichtig, das Eisschießen als gelebte Volks - Kultur nach Außen zu tragen und den vielen Zuschauern zu zeigen, welch schöne Sportart das Pinzgauer Eisschießen ist.

 

Ich bin Überzeugt,dass uns dies auf jedenfall Gelungen ist.

Seine Abschluß fand dieses Eisschützen-Fest, mit der Eisschützen - Musi, unter der Leitung unseres allzeit bekannten Präschützen Ernst Reitsamer, bekannt unter den Namen-Professor- in einer gemütlichen Feier im Bergrestaurant der Wildkogel - Arena.

 

Traumhaftes Wetter, herrliches Panorama, schöne Bahnanlagen, beste Organisation, es war einfach eine gelungene Veranstaltung.

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Was ist ein Präeisschießen.

Ein Präeisschießen ist was Außergewöhnliches, wo meistens die besten Eisschützen aufeinander treffen.

Eine Veranstaltung die nicht unbedingt Jährlich stattfindet.

Zu den Präeisschießen gehören Schießen zwischen Gemeinden, Gauverbänden, zu betimmten Anläßen, Hochzeitschießen und Jubiläen usw.

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Was ist ein Prä..

kommt wahrscheinlich von Prächtig

Früher hatte man zu einem starken, großen, feschen Burschen gesagt,

" bua des is a Präiger Loda ".

Das hatte auch einen enormen Stellenwert unter den Eisschützen, aber einen noch größeren unter der Damenwelt.

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Das Eisschießen allgemein !

Das Eisschießen als Volkssport der Bauern, Bauernknechte und Handwerker, hat eine lange Tradition im Pinzgau.

Es gibt auch einige Pinzgauer Vereine, die die Olympische Spielart betreiben.

Bereits um 1565 wurde auf einem Bild des Malers Pieter Breughel, Eisschützen dargestellt .

 

Später wurden für Sommerveranstaltungen Gradn-Bahnen errichtet.

 

Auch wurde auf Wasen - Rasen - Geschoßen, wo man auch noch heute ( Hundstein, Marzon, Ziaglhittn, das olympische Moaschaftsschießen in Uttendorf, diverse Veranstaltungen durchführt.

 

2008 wurde erstmals ein großes Woasen- Turnier, auf einer Neu erichteten Bahn bei der Bergstation auf 2100 m, im wohl eines der schönsten Schigebiete, in der Wildkogel - Arena / Neukirchen - Bramberg, mit der mit 14 Km längsten beleuchteten Rodelbahn, durchgeführt.

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 Der Woasenstock  :  er hat eine große Ähnlichkeit mit dem Winterstock.

Das Gewicht liegt so bei 2 bis 4 Kilo.

Der Stockkörper ist meistens aus Hartholz, er wird von einem halbrunden Eisenring eingefasst.

Um eine bessere Laufeigenschaft zu erreichen, wird  flüssige Kernseife verwendet.

 

 

 

 

 

Woasnschiaßn am Hundstein / l. Gau Moa Xandy Oberhofer / r. Bezirks Moa Anton Empl
 

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